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Kirchengemeinde "Zu Ehren der heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus"
Kirchengemeinde "Zu Ehren der heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus"

Kreuzerhöhung

27 September

Das Hochfest der Kreuzeserhöhung markiert eine Zeitenwende im orthodoxen Kirchenjahr: Hier schlägt die nachpfingstliche Zeit der Erfüllung um in die vorösterliche Zeit der Erwartung. Signalisiert wird dies im besonderen durch die neue Reihe der Evangeliums-Perikopen aus dem Lukasevangelium. Das Fest selbst ist aus einem Mitfest der Kirchweihe der am 13. September 335 geweihten Auferstehungsbasilika (Grabeskirche) in Jerusalem entstanden und wurde bereits am Ende des vierten Jahrhunderts daselbst begangen. In der Oikumene verbreitet es sich, nachdem Kaiser Herakleios am 03. Mai 628 die Reliquie des heiligen Kreuzes von den Persern zurückerobert hatte. Die Festlegende schreibt die Auffindung des kostbaren und lebenspendenden Kreuzes beim Bau der Auferstehungskirche in Jerusalem (326 n. Chr.) der Kaiser-Mutter Helena zu.

Eine Besonderheit dieses Festes ist die Zeremonie der Kreuzeserhöhung, die nach dem Orthros stattfindet, und in der ein blumengeschmücktes Kreuz in einer Prozession durch das Kirchenschiff getragen wird. Gemäß dem älteren slawischen Brauch hebt der Zelebrant nach allgemeinen Fürbitten unter „Kyrie-eleison-Rufen“ von Chor und Volk das Kreuz langsam von handbreit über dem Boden nach oben und erteilt damit den Segen, und zwar in alle vier Himmelsrichtungen. Danach folgt eine Verehrung des Kreuzes durch Klerus und Volk. Der Sinn dieser Zeremonie, wie des ganzen Festes, ist die Verkündigung von Kreuz und Auferstehung Christi in alle Welt und die Anrufung des Herrn durch alle Völker.

Alle diese und viele weitere Bilder wollen deutlich machen, dass das Kreuz Christi, d.h. sein Tod und seine Auferstehung, die Mitte des Heilsgeschehens und der christlichen Existenz ist und dass es als Mitte angenommen und verkündigt werden muss.